Ich weiss, dass es anderen schlechter geht oder sie zummindest ihre eigenen Sorgen haben. Ich weiss auch, dass es "unanständig" ist sich "schlecht zu fühlen. Aber Was tun, wenn man die Emotion nicht ändern kann?
Niemand kann mir sagen, wie man damit umgeht, wie man den Druck los wird, diese seelische Atemnot.
Der Druck steigt ins unermessliche. Ich kämpfe schon ewig gegen den Wunsch an, jemanden zu haben, dem ich sagen kann, was mich schmerzt, aber manchmal wird dieser Wunsch so gross und nicht mehr niederringbar, dass sich die Venen und Adern in mir verengen und nur noch einen pochenden Schmerz auslösen.Dan kommt das irre Verlangen, ein Messer zu nehmen und den Druck zu erleichtern, Blut abzulassen. Den Druckabfall zu geniessen, das Dämmern, das wegfliessen des Schmerzes.
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12/22/2014
2/06/2014
Ein Kreis der sich schliesst
Warning: Schmuddelcontent ;)
Es zieht in den Lenden, die Mens steht bevor. Ob sie noch vor Montag kommt? Falls ja, wird es die letzte in in meinem Leben sein. Denn nach der OP, nach dem "Ausräumen", ist Schluss.
Alle Frauen die so eine OP hinter sich haben loben diesen Effekt in den höchsten Tönen.
Und ja, so werde ich auf der Pilgerreise ein Problem weniger haben. *räusper*
Dennoch. Ein Kapitel des Lebens geht zu Ende und das wird nicht gänzlich ohne Melancholie erlebt .
Und wieder ist es ersatunlich, wie sich alles zusammenfügt: Die erste Mens hatte ich so um 11, 12, also genau in der Zeit, als das mit Aldo Moro passierte. Und heute, wo er wieder ein Thema ist, geht sie zu Ende. Dazwischen liegen 35 Jahre die als Ära nun Geschichte werden.
Reboot und Restart.
Und eine weitere kleine Sache. Ich hatte es ja früher nie mit Feigen. Erst durch Aldo lernte ich diese Früchte lieben. Nun las ich, dass man Feigen auch eine positive Wirkung gegen Tumore nachsagt. Ich gehöre definitiv nicht zu den Leuten die glauben, durch die "richtige" Ernâhrung liesse sich Krebs heilen und Unsterblichkeit erlangen. Dass Aldo nun aber ausgerrechnet zu der Zeit seine Feigen in mein Leben trägt, in der ich Tumore habe, ist ein "Zufall"; deren Kraft ich mich nicht gänzlich entziehen kann.

Es zieht in den Lenden, die Mens steht bevor. Ob sie noch vor Montag kommt? Falls ja, wird es die letzte in in meinem Leben sein. Denn nach der OP, nach dem "Ausräumen", ist Schluss.
Alle Frauen die so eine OP hinter sich haben loben diesen Effekt in den höchsten Tönen.
Und ja, so werde ich auf der Pilgerreise ein Problem weniger haben. *räusper*
Dennoch. Ein Kapitel des Lebens geht zu Ende und das wird nicht gänzlich ohne Melancholie erlebt .
Und wieder ist es ersatunlich, wie sich alles zusammenfügt: Die erste Mens hatte ich so um 11, 12, also genau in der Zeit, als das mit Aldo Moro passierte. Und heute, wo er wieder ein Thema ist, geht sie zu Ende. Dazwischen liegen 35 Jahre die als Ära nun Geschichte werden.
Reboot und Restart.
Und eine weitere kleine Sache. Ich hatte es ja früher nie mit Feigen. Erst durch Aldo lernte ich diese Früchte lieben. Nun las ich, dass man Feigen auch eine positive Wirkung gegen Tumore nachsagt. Ich gehöre definitiv nicht zu den Leuten die glauben, durch die "richtige" Ernâhrung liesse sich Krebs heilen und Unsterblichkeit erlangen. Dass Aldo nun aber ausgerrechnet zu der Zeit seine Feigen in mein Leben trägt, in der ich Tumore habe, ist ein "Zufall"; deren Kraft ich mich nicht gänzlich entziehen kann.

1/03/2014
Peppinos neues Heim
Der grosse tag für Peppino:
Abschied nehmen von seinen alten Herren und Fahrt in sein neues Zu Hause.
Die ganze Nacht habe ich mir den Kopf zerbrochen. Wie das wohl wird, mit dem Verladen.
Ein Verladefrommes Pferd ist ein Segen, den es nicht übermässig häufig gibt. Und nun ist Peppino noch jung, unerfahren und etwas ängstlich. Ich stellte mich also darauf ein, dass er sich aufführen wird wie ein Satan auf Extasy.
Und nun heute Morgen... Zack! Drin wie nix! Keine Zicken, kein Gedrehe, kein bocken. Beim Ausladen das selbe: Brav wie ein Engel!
In der neuen Box findet er sich auffallend rasch zu recht. Er kommt zu mir, schmust, ist lieb. Und ich denke:
"Ok. Du HAST das richtige Tier."
Der Reitstallbesitzer ist ebenfalls erfreut. Er macht einen sehr freundlichen, kompetenten Eindruck. Er ist zuversichtlich, dass er mein Riesenbaby gut ausbilden kann. Alles in allem ist es so genau richtg gelaufen. Besser als gleich zu beginn bei mir, ist er vorab in diesem professionellen Etablissement aufgehoben, wo er - und ich mit ihm ! - eine ebenso professionelle Ausbildung erhalten werden.
Nur dass das alles halt schweineteuer ist. Aber nun ja. Im Moment bin ich einfach froh, dass alles so gut geklappt hat und er erst mal so richtig gut untergebracht ist. Als nächstes steht dann der Tierarzt an. Wegen der Kastration.
12/31/2013
Silvester
Und wieder geht ein Jahr zu Ende.
Für mich persönlich war es gewiss eines der ereignisreichsten und in vieler Hinsicht auch eines der erfolgreichsten Jahre überhaupt. Vieles was früher undenkbar erschien, ist 2013 möglich geworden. Es wurden wichtige Weichen gestellt.
Gleichzeitig hatte ich mehr als je zuvor mit Depressionen und psychischen Ausnahmezuständen zu kämpfen.
2014 wird es nun gelten, den dieses Jahr eingeleiteten Umbruch weiter voran zu treiben. Insbesondere durch die Vorbereitungen auf die Pilgerreise, mit welcher ich mein Leben komplett neu kalibrieren werde. Es wird eine Zeit des Lernens: Lernen mit dem Muli, Lernen zu wandern, lernen zu packen, lernen mehr draussen als drinnen zu sein, italienisch (wieder)lernen. Lernen auch die neuen Symbole und Omen, die Aldo in mein spirituelles Leben bringt, die Sprache, mit der er kommunziert verstehen, annehmen. Es ist wie mir Aldo neulich im Traum sagte: "Du wirst lernen, alles wieder mit jenen Augen zu sehen, die Du vor fast 40 Jahren hattest. Damals als Du in Italien warst."
Eine Rückkehr zur völligen Ergebnisoffenheit, ohne Limit.
Die Pilgerreise hat insofern längst begonnen. Ich verstehe nun jeden Tag als neue Lektion in diesem grossen Lernprozess.
Ich wünsche Euch allen ein schönes, gesundes und glückliches 2014
Für mich persönlich war es gewiss eines der ereignisreichsten und in vieler Hinsicht auch eines der erfolgreichsten Jahre überhaupt. Vieles was früher undenkbar erschien, ist 2013 möglich geworden. Es wurden wichtige Weichen gestellt.
Gleichzeitig hatte ich mehr als je zuvor mit Depressionen und psychischen Ausnahmezuständen zu kämpfen.
2014 wird es nun gelten, den dieses Jahr eingeleiteten Umbruch weiter voran zu treiben. Insbesondere durch die Vorbereitungen auf die Pilgerreise, mit welcher ich mein Leben komplett neu kalibrieren werde. Es wird eine Zeit des Lernens: Lernen mit dem Muli, Lernen zu wandern, lernen zu packen, lernen mehr draussen als drinnen zu sein, italienisch (wieder)lernen. Lernen auch die neuen Symbole und Omen, die Aldo in mein spirituelles Leben bringt, die Sprache, mit der er kommunziert verstehen, annehmen. Es ist wie mir Aldo neulich im Traum sagte: "Du wirst lernen, alles wieder mit jenen Augen zu sehen, die Du vor fast 40 Jahren hattest. Damals als Du in Italien warst."
Eine Rückkehr zur völligen Ergebnisoffenheit, ohne Limit.
Die Pilgerreise hat insofern längst begonnen. Ich verstehe nun jeden Tag als neue Lektion in diesem grossen Lernprozess.
Ich wünsche Euch allen ein schönes, gesundes und glückliches 2014
12/06/2013
Entschleunigung - Beschleunigung
Entschleunigung und BESCHLEUNIGUNG. Ich erlebe die ganze Lebensveränderung wie zwei Züge. Der eine,der alte Zug, wird almählich langsamer. Gleichzeitig setzt sich der neue in Bewegung und nimmt Fahrt auf. Ganz langsam.
Doch nun, ganz plötzlich, wird der zweite, neue Zug schneller - früher als erwartet! Samstag bekomme ich eine Lieferung Heu - ich muss die Scheune leeren, und ich habe die ersten Angebote für Maultiere erhalten. Und auf den Beinen um zu trainieren bin ich sowieso die ganze Zeit.
11/21/2013
22. November
50 Jahre ist es her und jetzt interessiert sich plotzlich wieder alle Welt für "ihn".
Irgendwo,
jenseits der im unfreiwilligen Zusammenspiel von JFK-Gegnern und JFK-Fans erschaffenen Kunstfigur, versteckt
sich der wahre John F. Kennedy.
John F. ist wie der Mond, den er so gerne erobern
wollte: Er hat eine strahlend schöne, helle und eine dunkle, unbekannte Seite.
Dazwischen liegen die ganzen Mondphasen. Jede steht für einen bestimmten Aspekt
seines Wesens.
Ich möchte mich
an dieser Stelle jenem Flecken Mond widmen, den er mit mir teilt: Der Kunst.
JFK als Politiker
mag man unterschiedlich bewerten. Als Muse ist er unschlagbar! Ich bin nicht
die einzige Künstlerin, die sich seit Jahrzehnten anhaltend von ihm inspiriert
fühlt. Er dürfte der am häufigsten künstlerisch aufgearbeitete US-Präsident der
Geschichte sein.
John F. Kennedy
liebte die Kunst und - vielleicht mehr
noch, er liebte die Künstler. Sein Lieblingskünstler war der Dichter Robert Frost.
ihm vertraute er auch das Schreiben eines Gedichtes anlässlich seiner Vereidigung
an.
Es beginnt mit:
Künstler
einzuladen, auf dass sie teilhaben mögen
an den grossen
Ereignissen des Staates.
Dies ist
etwas, das wir Künstler feiern sollten.
Heute ist für
meine Sache der Tag der Tage.
Und so lobpreise
ich auf altmodische Weise
jenen, der als
erster an so etwas dachte.
(Gemeint ist JFK, der zu seiner Inauguration
insbesondere viele Künstler einlud).
Kennedy war
bekannt dafür, dass er auch und gerne Bücher von noch völlig unbekannten
Autoren las und Gemälde von ebenso unbekannten Malern kaufte. Manchmal
verschenkte er diese auch recht schnell wieder. Es ging es ihm wohl vorranging
darum, dass der Künstler etwas hatte verkaufen können - und zwar an den Präsidenten. Ein Präsident,
der auch mal ein fotokopiertes Fanzine erwarb und stets Interesse für
Experimente und ungewöhnliche Ausdrucksformen zeigte. Das gab es vorher noch
nie. Es machte ihn in der Welt der 60er Jahre Kunstavantgarde zu etwas ganz Besonderem.
JFK liess sich gerne malen und zeichnen. Und
so kam bald sehr viel "JFK-Art" in den Umlauf. Manchmal sehr
gelungene Werke und manchmal auch etwas weniger gelungene - stets aber
lebendige, inspirierte Kunst. Er war
eine begeisterte Muse, willig posierend für jeden, der sich mit ihm wie auch
immer auseinandersetzen wollte.
Als kurz nach Amtsantritt
die ersten Karikaturen von ihm in der Zeitung erschienen, bestellte er die Karikaturisten
zu sich ins Weisse Haus. Er baute sich vor den staunenden Zeichnern auf und
sagte: "Schaut! SO sehe ich aus! Etwas schlanker als ihr mich gezeichnet
habt und das Haar etwas weniger struppig".
Nein, es war
ihm nicht einerlei wie er dargestellt wurde. Eine verspielte Eitelkeit
bewog ihn immer wieder, die Nähe malender Hände zu suchen. Es verursachte
bei ihm zuweilen heftige Gefühle der Kränkung, wenn eine Darstellung aus seiner
Sicht zu spöttisch, würdelos oder einfach nur dümmlich und lieblos war. Er gab
dann offenherzig zu verstehen, dass ihn das verletzte.
Aber nie rief
er nach Zensur oder versuchte er, Kraft seiner Macht eine Darstellung zu
verhindern. Sein Motto war stets: "Du hast das Recht mich zu kritisieren,
aber ich habe auch das Recht zu sagen, was mir nicht gefällt."
Und das tat er
auch. Ausgiebig, kreativ und mit unverhohlener Lust. Mit seinem beissendem
Humor, dem typischen "Kennedy-Stil" war er selber so etwas wie ein
Künstler. "Es ist doch gar nicht wahr, dass ich anlässlich des
Staatsbesuches bei Premier Diefenbaker (Kanada) heimlich "Arschloch"
auf ein Papier gekritzelt habe. Erstens bin ich nicht so blöd und zweitens
kannte ich ihn damals ja noch gar nicht so gut."
Dass er dann
mal "Alle Geschäftsleute sind Arschlöcher" gesagt hatte, dazu stand
er indes. Die so Gescholtenen reagierten ihrerseits teilweise mit Humor, in dem
sie bei Wirtschaftskongressen einen
Button mit der Aufschrift "Mitglied im Arschloch-Club" trugen.
Einmal hielt
er eine Rede vor führenden Wirtschaftskapitänen. Er sagte "Sie haben mich
eingeladen, weil Sie mich fälschlicherweise für den Sohn meines Vaters halten.
Nun, ich werde die halbe Stunde, für die Sie mich bezahlt haben, eben
durchhalten, dann gehe ich."
Man stelle
sich eine dermassen schnoddrige Rede heutiger Staatsmänner- und Frauen vor!
JFK war stolz
darauf, keinerlei Lobby zu dienen - mit einer Ausnahme, wie er selber sagte:
Die der Milchtrinker. Leidenschaftlich missionierte er für den Konsum von
Frischmilch und trank oft demonstrativ auf Pressekonferenzen ein grosses Glas
davon.
Manchmal wurde
der Hofstaat im Weissen Haus von seinen Schreien am frühen Morgen geweckt, die
er gepeinigt von heftigen Schmerzen und Durchfall ausstiess. Es stellt sich aus
heutiger Sicht die traurige Frage, ob nicht seine geliebte Milch daran schuld
war.
Er selbst suchte
vermutlich gar nicht mehr nach den Ursachen seiner zahllosen Krankheiten, es
waren derer einfach zu viele. Schon in den dreißiger Jahren hatten ihm Ärzte
prophezeit, wegen des Morbus Adddison nur noch ein Jahr zu leben zu haben. Dass
es dann doch mehr wurden, verdankte er der Erfindung des Kortisons. Trotzdem
lebte JFK sein Leben auf Abruf, war ein "Toter mit Bewährung".
Dieses stete
Wandeln zwischen dem Dies- und dem Jenseits trug ebenfalls zu seiner ganz
speziellen Aura des "Über-dem-Tod" Stehens bei. Er dachte in Dimensionen
weit über sein irdisches Dasein hinaus und empfand die Zeit als einen Zustand
reiner Wandlung. "Die Gegenwart existiert nicht. Da ist nur Vergangenheit,
die zur Zukunft wird."
Seine
Entrücktheit, die Todessehnsucht und die Hingabe an die eigene Endlichkeit verleihen
ihm auch aus künstlerischer Sicht einen besonderen Reiz. Er ist ein Wanderer zwischen den Welten, der so
gut wie jede Rolle annehmen kann und überall zu Hause ist.
John F. Kennedys Rede,
die er anlässlich des Todes von Robert Frost am Amherst College, am 26. Oktober, 1963 hielt - also knapp einen
Monat vor seinem eigenen Tod - gehört zu
dem wunderbarsten, was je über Kunst und Künstler gesagt wurde. Nie fühlte ich
mich tiefer verstanden als durch diesen Text. Manchmal, wenn der Schmerz der
inneren Einsamkeit mich zu erdrücken droht, lese ich die Schlüsselsätze durch:
"The artist, however
faithful to his personal vision of reality, becomes the last champion of the
individual mind and sensibility against an intrusive society and an officious
state. The
great artist is thus a solitary figure. "
Dieser Satz allein fasst zusammen, was mein Leben ausmacht.
Und:
"I see little of more
importance to the future of our country and our civilization than full recognition
of the place of the artist. If art is to nourish the roots of our culture,
society must set the artist free to follow his vision wherever it takes
him."
Dass
einmal ein US- Präsident gesagt hat, dass ich meinen Visionen folgen soll und
dass es für ihn kaum etwas Wichtigeres gibt , als die Anerkennung des
Künstlers, ist Halt und Trost von
unermesslicher Kraft. JFK ist somit
nicht nur Muse, er ist auch Verbündeter des Künstlers in dessen Einsamkeit.
Diese Rolle - wenngleich nur eine von vielen,
die er inne hat - ist für mich persönlich seine vornehmste und schönste.
Robert Frost hat
am Vereidigungstag sein Gedicht nicht vorlesen können. So sehr blendete die
gleißende Sonne im frischen Schnee jenes 21. Januar 1961, dass der Dichter die
getippten Worte auf dem Papier nicht erkennen konnte. Er trug daher ein älteres
Gedicht vor, eines das er auswendig wusste. Die Zeit war noch nicht reif für
diese Gedankenwelt.
Die Rede ist hier nachzulesen: http://arts.gov/about11/02/2013
Comic Messe Koeln
Die Messe war toll, ich habe einige Vendetta, zwei DVD und eine Originalzeichnung verkauft, das ist schon recht gut.
Der Stand war herzig. Es gab nur einen komischen Besucher, der noergelte an meinen Sachen rum und sagte, er habe eine original Fahne der RAF gesehen und meine Zeichnungen seien ja ueberhaupt nicht in dieser Aesthetik. (?) Auch fehlte ihm die konkrete Szene der Ermordung Aldos. (!) Das hat mich dann irgendwann ein bisschen genervt. Aber zum Glueck kam dann gleich ein Besucher, den meine Sachen sofort sehr ansprachen und und spontan starken emotionalen Zugang zu Aldo hatte.
Schon interessant, wie sich zwei so gegensaetzliche Typen quasi zusammen einfanden. wie auch immer, es war ein toller Tag.
Aber der RAF -Fahne Typ war schon krass. Was mich dabei schaudert ist der Gedanke, dass ueberhaupt die Aesthetik dieser Fahne der Masstab sein soll, mit dem mein Werk gemessen wird. Warum? Mal abgesehen davon, dass die RAF in "Vendetta" ja gar nicht vorkommt, wenn schon waere das die Brigate Rosse, aber egal, warum eigentlich ist die Perspektive der Taeter relevant? Warum nicht die der Opfer? Warum ist "Aldos Aesthetik" nicht gewuenscht? Warum ist alles was in ihm interessiert, seine Ermordung, sein blutiger Koerper, was ist ist mit seiner Seele, was ist mit IHM?
Der Stand war herzig. Es gab nur einen komischen Besucher, der noergelte an meinen Sachen rum und sagte, er habe eine original Fahne der RAF gesehen und meine Zeichnungen seien ja ueberhaupt nicht in dieser Aesthetik. (?) Auch fehlte ihm die konkrete Szene der Ermordung Aldos. (!) Das hat mich dann irgendwann ein bisschen genervt. Aber zum Glueck kam dann gleich ein Besucher, den meine Sachen sofort sehr ansprachen und und spontan starken emotionalen Zugang zu Aldo hatte.
Schon interessant, wie sich zwei so gegensaetzliche Typen quasi zusammen einfanden. wie auch immer, es war ein toller Tag.
Aber der RAF -Fahne Typ war schon krass. Was mich dabei schaudert ist der Gedanke, dass ueberhaupt die Aesthetik dieser Fahne der Masstab sein soll, mit dem mein Werk gemessen wird. Warum? Mal abgesehen davon, dass die RAF in "Vendetta" ja gar nicht vorkommt, wenn schon waere das die Brigate Rosse, aber egal, warum eigentlich ist die Perspektive der Taeter relevant? Warum nicht die der Opfer? Warum ist "Aldos Aesthetik" nicht gewuenscht? Warum ist alles was in ihm interessiert, seine Ermordung, sein blutiger Koerper, was ist ist mit seiner Seele, was ist mit IHM?
11/01/2013
10/26/2013
Arlon
Die Messe war super. Obwohl es wieder dramatisch weniger Besucher als im Vorjahr hatte. Ich konnte dennoch viele gute Verkäufe machen, so vielleicht neue Leser gewinnen und ein Interview mit einem Journalisten gab es auch. Vor allem die Postkarten liefen gut: Praktisch meinen gesamten Vorrat habe ich an die Besucher gebracht.
Auch Sebastien Furio, Chef der Filmproduktion Noir Lune, war anwesend und wir konnten ueber mein Filmprojekt Merula Dawn quatschen. Es war überhaupt schön, viele bekannte Gesichter wieder zu treffen.
Als "Stargast" dieser Veranstaltung wurde ich auf Händen getragen, gefüttert bis an die Grenze des Mästens und ungemein nett behandelt. Das hat natürlich so richtig gut getan.
Ob und wie das Festival 2014 stattfinden wird ist allerdings offen. Der Veranstalter meint, dass er vielleicht eine Kombi-Börse für Comics und Alte Bücher / Dokumente organisiert. Denn eines ist klar: die klassische Comic-Szene stirbt, auch wenn das so mancher noch nicht wahrhaben will. Vor allem die Sparte "klassische Abenteuer", in die letzten Endes auch meine Titel gehören, kränkelt seit längerem. Ich bereue es jedenfalls nicht, für Antique White House die Formel gewechselt zu haben und die Geschichten in Form von illustrierten Texten, statt in Form von Comix zu erzählen.
10/16/2013
Comic Festival Arlon
Dieses Wochenende...Samstag und Sonntag bin ich auf dem Comic-Festival in Arlon / Belgien. Parc des Expositions. Ich habe auch das Plakat gemacht. Das Comic Festival in Arlon ist eine traditionsreiche Verantstaltung. Leider hat es jahr für jahr weniger Besucher gehabt und selbst ganz grosse Star-Zeichner warteten oft vergeblich auf ihre Leser.
Aber wir geben nicht auf. Wer in der Nähe weilt ist herzlich eingeladen das Festival zu besuchen. ich begrüsse Euch gerne an meinem Stand.
So, muss weiter packen!
9/23/2013
Tanti Auguri di Buon compleanno, Aldo!
JFK's Geburts- und Todestage sind fester Bestandteil meines persönlichen, spirituellen Jahreskreises. Nun kommt Aldo hinzu und wir müssen etwas enger rücken. :-)
Aber wo Platz für zwei ist, ist auch Platz für drei, sag ich mal!
Heute, am 23. September ist also Aldo Moros Geburtstag.
97 wäre er dieses Jahr geworden. Genau wie JFK hätte er dieses Alter zwar ohnehin kaum erreicht, trotzdem ist es schmerzlich daran zu denken, wie grausam er dem Diesseits entnommen wurde.
Die politische Karikatur einer Wochenbeilage des Corriere de la Sera von 1966 zeigt einen noch sehr jungen Aldo beim Versuch ein Kartenhaus zu erstellen. Er ist umgeben von Parteikollegen und anderen Gestalten, die sein Werk durch Blasen sabotieren.
Die Zeichnung nimmt Bezug auf Moros Versuch, mal wieder eine Regierung zu bilden und dass er dabei seine "sprichwörtliche Geduld" einsetzten musste.
Aldo Moros Sanftmut und Geduld waren in der Tat legendär und werden oft erwähnt. Das Bild scheint geradezu exemplarisch für sein ganzes Leben zu sein: Versunken in seiner eigenen Welt versuchte er seine Träume aufzubauen, während andere kontinuirlich genau diese untergraben und sabotieren.
Eine Astrologiebegeisterte Freundin hat mir neulich gesagt, dass mein und Aldos Geburtshoroskope eine nahezu 100% Übereinstimmung aufweisen und wir uns daher extrem ähnlich seien.
Gewiss, in vielen seiner Wesenszüge erkenne ich mich selber wieder. Unser emotionales Erleben scheint fast deckungsgleich.
Nur:
SO eine Geduld habe ich nicht. Ich hätte diese Arschlöcher links und rechts längst gepackt und deren Nasen auf die Tischplatte gehauen. Echt jetzt!
Ich fürchte, Aldos Geduld hat dazu beigetragen, dass er zu lange nicht erkennen wollte und konnte, dass die Democrazia Christianza keine gute Partei für ihn ist, sondern ein schmieriger, Mafia-verseuchter Sauhaufen und dass er nicht unter Freunden wandelt, sondern knöcheltief in der Scheisse watet.
Im Loch der Brigate Rosse schrieb er: "Unter dem Druck diverser Stimuli in der Gefangenschaft kann ich nun erkennen, was in diesem politischen Leben wirklich abläuft und was ich sehe gefällt mir gar nicht."
Erst als seine Freunde ihn wegwarfen hatte er mit voller, grausamer Wucht erkannt, mit wem er da all die Jahre verkehrt hatte. Und nun kotzte er sich richtig aus.
Zu spät, povero mio!
Wir werden heute zu Aldos Ehre ein typisch Apulisches Gericht essen.
Vor eingen Tagen hat eine Nachbarin, die nichts von meinem Bezug zu ihm weiss, uns einen Wein geschenkt:
Rein "zufällig" ist das der hier:
Aber wo Platz für zwei ist, ist auch Platz für drei, sag ich mal!
Heute, am 23. September ist also Aldo Moros Geburtstag.
97 wäre er dieses Jahr geworden. Genau wie JFK hätte er dieses Alter zwar ohnehin kaum erreicht, trotzdem ist es schmerzlich daran zu denken, wie grausam er dem Diesseits entnommen wurde.
Die Zeichnung nimmt Bezug auf Moros Versuch, mal wieder eine Regierung zu bilden und dass er dabei seine "sprichwörtliche Geduld" einsetzten musste.
Aldo Moros Sanftmut und Geduld waren in der Tat legendär und werden oft erwähnt. Das Bild scheint geradezu exemplarisch für sein ganzes Leben zu sein: Versunken in seiner eigenen Welt versuchte er seine Träume aufzubauen, während andere kontinuirlich genau diese untergraben und sabotieren.
Eine Astrologiebegeisterte Freundin hat mir neulich gesagt, dass mein und Aldos Geburtshoroskope eine nahezu 100% Übereinstimmung aufweisen und wir uns daher extrem ähnlich seien.
Gewiss, in vielen seiner Wesenszüge erkenne ich mich selber wieder. Unser emotionales Erleben scheint fast deckungsgleich.
Nur:
SO eine Geduld habe ich nicht. Ich hätte diese Arschlöcher links und rechts längst gepackt und deren Nasen auf die Tischplatte gehauen. Echt jetzt!
Ich fürchte, Aldos Geduld hat dazu beigetragen, dass er zu lange nicht erkennen wollte und konnte, dass die Democrazia Christianza keine gute Partei für ihn ist, sondern ein schmieriger, Mafia-verseuchter Sauhaufen und dass er nicht unter Freunden wandelt, sondern knöcheltief in der Scheisse watet.
Im Loch der Brigate Rosse schrieb er: "Unter dem Druck diverser Stimuli in der Gefangenschaft kann ich nun erkennen, was in diesem politischen Leben wirklich abläuft und was ich sehe gefällt mir gar nicht."
Erst als seine Freunde ihn wegwarfen hatte er mit voller, grausamer Wucht erkannt, mit wem er da all die Jahre verkehrt hatte. Und nun kotzte er sich richtig aus.
Zu spät, povero mio!
Wir werden heute zu Aldos Ehre ein typisch Apulisches Gericht essen.
Vor eingen Tagen hat eine Nachbarin, die nichts von meinem Bezug zu ihm weiss, uns einen Wein geschenkt:
Rein "zufällig" ist das der hier:
9/13/2013
Im Varieté
Mir geht's schlecht. Ich bin traurig, frustriert. Ich brauche Flucht.
Yoga-Lehrer und Entspannungs-Gurus raten einem ja immer sich bei der Mediation einen "schönen Strand" vorzustellen. Ich finde Strände langweilig, ausserdem tritt man da auf Seeigel.
Ich fliehe daher lieber nach Amerikanien, dem Land meiner "Antique White House" Geschichten.
Also Augen zu - und eingetaucht nach Amerikanien.
Die Fahrt zum Grand Théâtre du Milan ist angenehm.
Der Regen tropft auf das Stoffdach des Landauers. Wir sitzen zu dritt in der Fahrgastkabine; Der Präsident, Aldo Moro und ich. Wir schauen zum Fenster hinaus. Die Gaslaternen sind schon beleuchtet, ihr fahles Licht spiegelt sich auf dem regennassen Strassenpflaster. Die ersten, vergilbten Blätter fallen von den grossen Alleebäumen.
Wir kommen im Theater an und begeben uns zu unserer Loge.
Ich liebe Logenplätze!
Mal ehrlich: In den normalen Rängen sitzt garantiert immer ein zwei-Meter Typ mit Zylinder vor Dir und der pubertärere Bastard hinter Dir trampelt unentwegt gegen deine Rückenlehne. Von den schmatzenden und dauerquatschenden Sitznachbarn ganz zu schweigen.
In einer Loge hat man seine Ruhe. Und nichts brauche ich ich im Moment mehr.
Der Präsident setzt sich in die Mitte, Aldo und ich nehmen links und rechts von ihm Platz.
Als erstes tritt der Schwertschlucker auf. Er verschlingt nicht nur Schwerter und Säbel, sondern lässt auch allerlei Küchenmesser, Nägel, Lochmaschinen und einen Toaster in seinem Schlund verschwinden.
"Der Kerl sollte mal bei uns im Keller aufräumen" meint JFK.
Danach erleben wir ein aztekisches Frauenensemble. Sie singen Anti-Kriegslieder und kritisieren in satirischen Diskursen das Bankwesen und die Schönheitsindustrie.
Nach einer kleinen Pause ist das berühmte Medium Luba Milla an der Reihe. Sie steht auf der Bühne und spricht scheinbar wahllos Zuschauer an. Sie sagt ihnen, was sie morgen tun werden, wo sich deren verlorene Schlüssel befinden und andere erstaunliche Dinge.
Dann wendet sie sich dem Präsidenten zu:
"Sie suchen stets das Ende des Regenbogens. Sie suchen unermüdlich, immer weiter, obwohl sie wissen, dass sie es nie finden werden."
Der Präsident lächelt, amüsiert.
Dann spricht Luba Aldo an :
"Und Sie, Sie suchen auch das Ende des Regenbogens aber Sie finden dort nicht einen Kessel voller Gold, sondern allenfalls ein altes Seveso-Fass".
"Ja, das ist typisch für mich" stimmt Aldo zu.
"Und Sie..." Luba spricht nun zu mir: "Sie suchen gar nicht erst."
Natürlich nicht. Ich bin ja nicht bescheuert.
Die nächste Darbietung.
Zwei bizarre Clowns, Harlekine oder was immer diese Gestalten darstellen. Sie reissen merkwürdige, kryptische Possen. Das Publikum ist begeistert. Es ist die Nummer die bislang am besten ankommt, was ich befremdlich finde. Plötzlich giessen die beiden einen Eimer Blut auf die Bühne, streuen Zucker darüber und lachen. Dann starren sie zu uns hinauf. Sie geben zu verstehen, dass John F. 's Blut gemeint ist. Sie sagen es nicht offen, aber jeder im Saal weiss es.
Gesichter, kalt und ohne jedes Gefühl starren uns grinsend an. Ich friere. Aldo ist empört. Er steht auf und sagt: "Lasst uns gehen, wir haben hier nichts mehr verloren."
Das sehe ich auch so und erhebe mich ebenfalls.
Aber der Präsident packt uns und hält uns fest.
"Hiergeblieben!" Befiehlt er. "Hier geht niemand. Kein Rückzug!"
Wir setzen uns also wieder hin. Im Publikum prusten ein paar Leute vor sich hin. Viele finden das ganze sagenhaft lustig. Die Gestalt auf der Bühne kippt noch mehr Blut auf den Boden.
Aldo beugt sich nach vorne und ruft laut in den Saal: "Mögen Sie auf dem Glatteis ihres inneren Wesens ausrutschen und kopfüber in ein Seveso Fass fallen!"
Gut gesagt, wo wir es schon von Seveso-Fässern hatten...
Ich lege nach :" Und ich rolle das dann auf die Sondermüll-Deponie der Menschheit, wo abartiger Giftmüll wie Sie endgelagert gehört!"
Einige Zuschauer goutieren das gar nicht. Verständnislose Blicke wandern zu uns hoch. Hier und da raunt ein "Das war aber unangebracht" in den unteren Rängen.
Der blutige Ulk war offenbar in Ordnung, unsere Replik indes nicht.
JFK lächelt. Kraft seiner tiefen Dualität ist er einmal mehr hin und her gerissen. Einerseits kann er unsere überschäumenden Emotionen nicht wirklich gut einordnen, anderseits liebt er uns genau ihretwegen. Und er geniesst es, dass wir uns für ihn einsetzen. Schliesslich sagt er:
"Besagte Deponie dürfte bereits arg überfüllt sein. Ich würde die knappen Kapazitäten nicht mit Fässern trivialen Inhaltes ausreizen." Dann erhebt er sich. "Kommt. Verderben wir den Publikum nicht den Spass durch unserer Anwesenheit."
"Ich dachte, wir sollen uns nicht zurückziehen", flüstere ich ihm zu.
"Es gibt Rückzug und es gibt das zeitlich passende Stehenlassen" meint der Präsident. "Ihr müsst beide den Unterschied noch lernen."
9/05/2013
Blog Candy Bei Sefarina
Und zwar hier
Selbstverständlich mache ich mit. Zwei der drei gezeigten Postkarten befinden sich bereit in meinem Besitz, aber auf die dritte schiele ich als Sammlerin hochwertiger Künstlerpostkarten natürlich mit Spannung. Und die Buttons von Sefarina sind eh Kult.
Selbstverständlich mache ich mit. Zwei der drei gezeigten Postkarten befinden sich bereit in meinem Besitz, aber auf die dritte schiele ich als Sammlerin hochwertiger Künstlerpostkarten natürlich mit Spannung. Und die Buttons von Sefarina sind eh Kult.
8/31/2013
Vernagelt?
Wie tief sind tradierte Rollenbilder eigentlich auch in mir verankert?
Ich arbeite an der Kindergeschichte "König Dachs und König Hirsch".
Und ich schreibe spontan: Konig Dachs kehrt von seinem täglichen Streifzug heim, wo die Dachskönigin schon auf ihn wartet.
BULLSHIT! Warum macht sie keine Streifzüge? Fehlt noch, dass sie für ihn gekocht hat.
Nene, das muss anders gemacht werden. Ganz anders... :-)
Ich arbeite an der Kindergeschichte "König Dachs und König Hirsch".
Und ich schreibe spontan: Konig Dachs kehrt von seinem täglichen Streifzug heim, wo die Dachskönigin schon auf ihn wartet.
BULLSHIT! Warum macht sie keine Streifzüge? Fehlt noch, dass sie für ihn gekocht hat.
Nene, das muss anders gemacht werden. Ganz anders... :-)
8/30/2013
PR-TÜV
Vorgestern war es endlich soweit: Meine Berufsbegleitung Alexis hatte - nachdem der Conséil Général schon mit Rückforderung des Honororars gedroht hatte - es endlich auf die Reihe gekriegt, mir einen Termin bei dem versprochenen Markteting- und PR Spezialisten zu besorgen.
Bei dem war ich dann also. Ich muss sagen, der Mann versteht sein Metier tatsächlich. Er hatte viele tolle Ideen zur Marketingstrategie; Slogans und Sachen, auf die ich in hundert Jahren nicht kommen wäre.
Unter anderem meinte er aber auch, dass in meinen Büchern zuviel Zeichnungen drin seien. "Die Leute denken so, das sei was für Kinder. Ausserdem wird gerade durch das Überangebot die zeichnerische Arbeit nicht wertgeschätzt. Ich solle Eine Seite Text, eine Seite Bild, also eine Farbtafel machen. Und wenn schon Text und Bild auf die selbe Seite, dann schön brav untereinander, nicht so verteilte Blöcke wie das zB in "Vendetta" der Fall ist.
Na gut. So bin ich nun am Ausmisten von "Ballade von John und Aldo" (den Titel fand er auch Scheisse) . Es tut mir natürlich in der Seele weh, so viele Bilder die ich bereits gemacht habe, auszusortieren. Andererseits muss ich zugeben, dass das abgespeckte Resultat tatsächlich "leserlicher" fürs Auge ist. So sei es denn halt.
Er will mit mir die Entstehung von "Ballade" beratend begleiten, im Hinblick auf den kommerziellen Aspekt.
Ich bin froh darüber, denn wenn man das ganze etwas optimieren kann, dann umso besser. Auch wenn dabei ein Teil meiner Identität in dem Werk flöten geht.
Bei dem war ich dann also. Ich muss sagen, der Mann versteht sein Metier tatsächlich. Er hatte viele tolle Ideen zur Marketingstrategie; Slogans und Sachen, auf die ich in hundert Jahren nicht kommen wäre.
Unter anderem meinte er aber auch, dass in meinen Büchern zuviel Zeichnungen drin seien. "Die Leute denken so, das sei was für Kinder. Ausserdem wird gerade durch das Überangebot die zeichnerische Arbeit nicht wertgeschätzt. Ich solle Eine Seite Text, eine Seite Bild, also eine Farbtafel machen. Und wenn schon Text und Bild auf die selbe Seite, dann schön brav untereinander, nicht so verteilte Blöcke wie das zB in "Vendetta" der Fall ist.
Na gut. So bin ich nun am Ausmisten von "Ballade von John und Aldo" (den Titel fand er auch Scheisse) . Es tut mir natürlich in der Seele weh, so viele Bilder die ich bereits gemacht habe, auszusortieren. Andererseits muss ich zugeben, dass das abgespeckte Resultat tatsächlich "leserlicher" fürs Auge ist. So sei es denn halt.
Er will mit mir die Entstehung von "Ballade" beratend begleiten, im Hinblick auf den kommerziellen Aspekt.
Ich bin froh darüber, denn wenn man das ganze etwas optimieren kann, dann umso besser. Auch wenn dabei ein Teil meiner Identität in dem Werk flöten geht.
8/24/2013
Mauer ohne Durchlass
Gerade gestern wieder sagte man mir, dass man meine Zeichnungen, speziell die von Aldo Moro, nicht mag. "Ich verstehe ihn nicht" hiess es zur Erklärung und: "Da ist so viel Traurigkeit in ihm, das weckt Abneigung."
Sowas macht mich wie immer ziemlich ratlos und traurig.
Und es entbehrt nicht einer gewissen, bitteren Ironie:
Auch dem historischen Aldo Moro wurde - und wird - vorgehalten, dass man ihn "nicht verstehen" könne.
Er hatte eine sehr abgehobene Sprache. Wunderschön und inspirierend, aber eben interpretationsbedürftig. Auch ich verstehe seine Aussagen oft eher über das Gefühl, als über die konkrete Semantik.
Verständnislosigkeit, damals und heute.
Es gibt einen uralten Schwarz-Weiss Film, wo Aldo eine Rede vor Parteigenossen hält. Tänzelnd, anmutig, beginnt er jeden Absatz mit "Io credo..." - Ich glaube - und dann folgt eine Reihe von kompliziert formulierten, visionären Allegorien. Die Kamera schwenkt auf die Zuhörer. Versteinerte Blicke. Ab und zu verdreht einer gelangweilt die Augen. Blicke voller Feindseligkeit.
Es ist nicht zu übersehen: Sie finden das was er sagt Scheisse. Und sie finden ihn Scheisse.
Zum Schluss verhaltener, artiger Applaus.
Ich frage mich, ob Aldo überhaupt merkt dass er keineswegs gut ankommt. Er lächelt. Aber dann, als er glaubt die Kamera sei nicht mehr auf ihn gerichtet: Ein Gesicht voller Kummer und Enttäuschung. Er weiss es.
Dass er es unter diesen Umständen überhaupt bis zum Premierminister gebracht hat, ist ein historisches Paradoxon, dass man nur dann einigermaßen einordnen kann, wenn man sich tief in die Materie einarbeitet und alle gesellschaftlichen, politischen und zeitgeschichtliche Fakten einbezieht.
Und selbst dann...
"Eine neue Seele...
Nicht nur um effizienter zu sein. Auch um tiefer verstehen zu können.
Damit wir uns wahrhaftiger einbringen - nicht nur um rascher zu handeln, sondern um eines lebenslangen Engagements Willen."
- Aldo Moro -
John F. Kennedy als Muse: Er ist dynamisch, offen, geradlinig. Sagt was er will und ich mache es. Ihm ist es zwar nicht egal, wenn "unsere Geschichten" dann nicht ankommen, aber er steckt es weg. Will weitermachen. Wer aufgibt hat schon verloren sagt er.
Aldo ist da ganz anders. Scheu, zurückhaltend, immer noch traumatisiert. Mit Geduld und Zartheit auf Ihn zugehen. Dann plötzlich sprudelt ein Wasserfall an Gefühlen und Eindrücken. Intensiv, aber kaum fassbar, noch weniger kommunizierbar. "Mit der Seele sehen und mit dem Herzen lieben" sagt er. Ich lasse die Stifte in meiner Hand treiben, einfach nur von ihm leiten, flüstere: "ich will Deine Seele in warme Farben kleiden".
Da ist unglaublich viel Sanftmut, viel Zärtlichkeit. Ich versuche sie einzufangen. Es ist die Art von Schönheit, wie sie scheinbar kaum noch im Diesseits zu finden ist. In ihr liegen endlose Welten: würzige Sommerluft, Rosen, türkisfarbenes Meer und die Geheimnisse des Südens. Eigene Erinnerungen vermischen sich mit den seinen, es entsteht ein kraftvoller Morgen in einer versunkenen Zeit. Aber mit dabei sind auch immer; Wehmut, Abschied, Tränen und Schmerz. Enger Raum, Mauer, geschlossene Tür. Grausamkeit.
Das Unbekannte
Als ich nur JFK hatte, gelang es mir zumindest einen kleinen Teil von Menschen zu erreichen. Einige sagten mir "Ich interessiere mich nicht für Kennedy, aber durch Deine Geschichten und Zeichnungen wird er für mich interessant."
Bei Aldo ist dieses Phänomen bislang ausgeblieben. Ihm schlug ohne Ausnahme nur Ablehnung entgegen. Nichts von seiner Wärme springt auf andere über. Meine Zeichnungen scheinen als Medium nicht zu taugen.
Während der Gefangenschaft - den nahenden Gang zur Schlachtbank schon vor Augen - schrieb er in seinen Briefen immer wieder über das eigene Nicht-Verstehen: Warum wollten ihm seine "Freunde" nicht helfen? Warum behaupteten sie im Gegenteil, er sei verrückt, unter Drogen oder gehirngewaschen wenn er doch nur um sein Leben kämpfte?
Am Ende "tröstete" er sich mit der Vorstellung einer unverstehbaren, "göttlichen Strafe" für, Zitat: "die Adresse, der ich meinem Leben gegeben habe."
Diese Fassungslosigkeit hat sich wie eine Singularität in der Zeit eingebrannt. Sie ist fester Bestandteil jedes Aldo Bildes, ob nun von mir oder anderen gezeichnet, oder ob Foto.
Manchmal denke ich, der Grund für die Abneigung der Menschen liegt in der unbewussten Angst vor diesem Entsetzen. Man will "damit" nichts zu tun haben.
Auf gewisse Weise ist er noch immer gefangen in dem Drecksloch der Brigate Rosse.
Ich würde so unendlich gerne diese Mauer zwischen ihm und den Menschen einreissen, sie an seiner schönen Seele teilhaben lassen, auf dass sie angesichts seines Unglücks nicht mit Abscheu, sondern mit Mitgefühl reagieren. Hand reichen, auf dass die Tränen versiegen und die Traurigkeit über den Verrat gemildert und der fassungslose Schrecken auf gewisse Weise rückgängig gemacht wird.
Aber:
"Alles ist sinnlos, wen man die Tür nicht öffnen will".
Aldo Moro
8/20/2013
Die Bärenfrage
Ich fange an zu recherchieren für das mir vorgegenene Thema meiner Postkarte für Enghien-les-Bains. Dieses ist ja: "Der Bären-Dompteur". Denn die ganze Kartenserie steht unter dem Motto "Die Magie des Zirkus"
Die Unterthemenen wurden den Künstlern per Los zugeteilt. Klar, irgendwie wäre die Pferdedressur im Hinblick auf meine Kompetenzen sinnvoller gewesen. Den Schwertschlucker hätte ich auch gerne übernommen.
Nun habe ich keine grösseren Probleme mit dem Zeichnen von Bären, das ist es nicht. Aber für mich ist Bärendressur Tierquälerei. Mein spontaner Impuls ist es ja, diese Meinung auch ins Bild einfliessen zu lassen. Ich fürchte aber, das ist nicht gewollt. "Die Magie des Zirkus" suggeriert eine positive Sicht auf selbigen.
Naja, ein Glück, dass mir nicht der Clown zugeteilt wurde. Da könnte ich nicht widerstehen und würde John Wayne Gacy zeichnen...
Die Unterthemenen wurden den Künstlern per Los zugeteilt. Klar, irgendwie wäre die Pferdedressur im Hinblick auf meine Kompetenzen sinnvoller gewesen. Den Schwertschlucker hätte ich auch gerne übernommen.
Nun habe ich keine grösseren Probleme mit dem Zeichnen von Bären, das ist es nicht. Aber für mich ist Bärendressur Tierquälerei. Mein spontaner Impuls ist es ja, diese Meinung auch ins Bild einfliessen zu lassen. Ich fürchte aber, das ist nicht gewollt. "Die Magie des Zirkus" suggeriert eine positive Sicht auf selbigen.
Naja, ein Glück, dass mir nicht der Clown zugeteilt wurde. Da könnte ich nicht widerstehen und würde John Wayne Gacy zeichnen...
8/17/2013
Neuer Blog
Um ein Archiv für die vielen "Daily Aldo" Bilder zu erstellen, habe ich einen speziellen Blog dafür eröffnet:
Dort wird jedes neue Aldo Bild hochgeladen, egal wo es sonst noch gezeigt wird. So entsteht eine zentrale Sammelstelle und man kann über die Zeit hinweg den zeichnerischen Fortschritt nachvollziehen.
äh, wenn Ihr GooglePlus seid, könntet Ihr Dem Blog schnell ein Plus verpassen? Ich möchte "Daily Aldo" in eine prominente Linkliste eintragen, diese jedoch verlangt eine Minimum an Google Plus Wertungen.
Hier gehts zu Daily Aldo
Dort wird jedes neue Aldo Bild hochgeladen, egal wo es sonst noch gezeigt wird. So entsteht eine zentrale Sammelstelle und man kann über die Zeit hinweg den zeichnerischen Fortschritt nachvollziehen.
äh, wenn Ihr GooglePlus seid, könntet Ihr Dem Blog schnell ein Plus verpassen? Ich möchte "Daily Aldo" in eine prominente Linkliste eintragen, diese jedoch verlangt eine Minimum an Google Plus Wertungen.
Hier gehts zu Daily Aldo
8/16/2013
Das Ende
Einer der Motorrad-Deppen aus der Grossfamilie der "Arschlochnachbarn" war offenbar gestern irgendwo bei Epinal mit seiner Karre unterwegs.
Ja, denn ein Auto hat er sich natürlich auch angeschafft.
Heute war das Foto dieses Wagens in der Zeitung. Dazu der Bericht:
Offenbar ist der Fahrer "aus ungeklärten Gründen" in einer Kurve ins schleudern geraten und hat zwei entgegenkommende Autos gerammt. Die Fahrerin und der Fahrer dieser Unfallgegner haben leicht verletzt überlebt. Ein grosses Glück im Unglück. Man bedenke jedoch dass auch "kleine Verletzungen" oft jahrelange Folgebeschweren verursachen können - und von den psychischen Folgen will ich mal gar nicht reden.
Der Unfallverursacher wird indes die Strassen nicht mehr zulärmen und zustinken. Auch nicht mehr unter meinem Fenster nachts um drei Uhr Hupkonzerte ablassen.
Nie wieder.
Ich hoffe, es erwartet niemand, dass ich Trauer heuchle. Es bleibt allenfalls der grundsätzliche Respekt vor dem Tod als solchen. Ansonsten gilt mein Mitgefühl den beiden Fahrzeuglenkern, die den Alptraum erleben mussten, dass ihnen ein verantwortungsloser Irrer entgegengerast ist.
Ja, denn ein Auto hat er sich natürlich auch angeschafft.
Heute war das Foto dieses Wagens in der Zeitung. Dazu der Bericht:
Offenbar ist der Fahrer "aus ungeklärten Gründen" in einer Kurve ins schleudern geraten und hat zwei entgegenkommende Autos gerammt. Die Fahrerin und der Fahrer dieser Unfallgegner haben leicht verletzt überlebt. Ein grosses Glück im Unglück. Man bedenke jedoch dass auch "kleine Verletzungen" oft jahrelange Folgebeschweren verursachen können - und von den psychischen Folgen will ich mal gar nicht reden.
Der Unfallverursacher wird indes die Strassen nicht mehr zulärmen und zustinken. Auch nicht mehr unter meinem Fenster nachts um drei Uhr Hupkonzerte ablassen.
Nie wieder.
Ich hoffe, es erwartet niemand, dass ich Trauer heuchle. Es bleibt allenfalls der grundsätzliche Respekt vor dem Tod als solchen. Ansonsten gilt mein Mitgefühl den beiden Fahrzeuglenkern, die den Alptraum erleben mussten, dass ihnen ein verantwortungsloser Irrer entgegengerast ist.
8/14/2013
Anrufe
Eigentlich mag ich keine Telefonanrufe. Meist gibt es schlechte Nachrichten.
Gestern jedoch gabs glech zwei gute:
* Seniorbook ruft an, ja das mit der Löschung des nackten Aldo mit Rose sei eine "Fehlentscheidung" gewesen. Die Kollegin, die am Wochenende Dienst hatte sei "übertrieben streng".
Ich dürfe das Bild wieder hochladen. Na geht doch ;-)
* Am Abend: Der Veranstalter des Grafikfestivals in Enghien-les-Bains ruft an. Ich sei für 2014 ausgewählt, Teil der 32 Künstler zu sein, die jedes Jahr eingeladen werden und an der jährlichen Postkartenserie mitwirken, die sie anlässlich des Festivals veröffentlichen. Und natürlich bedeutet das Stand haben, mitmachen usw.
Seit mehr als drei Jahren habe ich mich bislang erfolglos für die Teilnahme an diesem Event beworben. Und jetzt hat es geklappt! Ich freue mich so unglaublich darüber!!
Gestern jedoch gabs glech zwei gute:
* Seniorbook ruft an, ja das mit der Löschung des nackten Aldo mit Rose sei eine "Fehlentscheidung" gewesen. Die Kollegin, die am Wochenende Dienst hatte sei "übertrieben streng".
Ich dürfe das Bild wieder hochladen. Na geht doch ;-)
* Am Abend: Der Veranstalter des Grafikfestivals in Enghien-les-Bains ruft an. Ich sei für 2014 ausgewählt, Teil der 32 Künstler zu sein, die jedes Jahr eingeladen werden und an der jährlichen Postkartenserie mitwirken, die sie anlässlich des Festivals veröffentlichen. Und natürlich bedeutet das Stand haben, mitmachen usw.
Seit mehr als drei Jahren habe ich mich bislang erfolglos für die Teilnahme an diesem Event beworben. Und jetzt hat es geklappt! Ich freue mich so unglaublich darüber!!
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