Posts mit dem Label Aldo Moro werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Aldo Moro werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

2/06/2014

Ein Kreis der sich schliesst

Warning: Schmuddelcontent ;)

Es zieht in den Lenden, die Mens steht bevor. Ob sie noch vor Montag kommt? Falls ja, wird es die letzte in in meinem Leben sein.  Denn nach der OP, nach dem "Ausräumen", ist Schluss.

Alle Frauen die so eine OP hinter sich haben loben diesen Effekt in den höchsten Tönen.
Und ja, so werde ich auf der Pilgerreise ein Problem weniger haben. *räusper*

Dennoch. Ein Kapitel des Lebens geht zu Ende und das wird nicht gänzlich ohne Melancholie erlebt .

Und wieder ist es ersatunlich, wie sich alles zusammenfügt: Die erste Mens hatte ich so um 11, 12, also genau in der Zeit, als das mit Aldo Moro passierte. Und heute, wo er wieder ein Thema ist, geht sie zu Ende. Dazwischen liegen 35 Jahre die als Ära nun Geschichte werden.

Reboot und Restart.

Und eine weitere kleine Sache. Ich hatte es ja früher nie mit Feigen. Erst durch Aldo lernte ich diese Früchte lieben. Nun las ich, dass man Feigen auch eine positive Wirkung gegen Tumore nachsagt. Ich gehöre definitiv nicht zu den Leuten die glauben, durch die "richtige" Ernâhrung liesse sich Krebs heilen und Unsterblichkeit erlangen. Dass Aldo nun aber ausgerrechnet zu der Zeit seine Feigen in mein Leben trägt, in der ich Tumore habe, ist ein "Zufall"; deren Kraft ich mich nicht gänzlich entziehen kann.







1/20/2014

Meme

Egentlich schon auf facebook veröfentlicht, aber weils so schön ist, auch noch hier:


This is a Meme Geier brought to my attention. He already did it - see the amazing result:
https://www.facebook.com/photo.php?fbid=440852649377669&set=a.222230321239904.49614.222228304573439&type=1&theater

So I could'nt resist but to try it, on my turn, with JFK and Aldo Moro.
1. Normal - well the usyal way I draw them.
2.Anime / manga. F*** I goddam hate that style! I mean, it's a style that never seems to vary any head forms, noses, mouths. How can you draw historcal characters that way? Challenge: Everyone who manages to draw JFK and Aldo in manga Style - in a way that they are *recognizable not only by their hair* will have me to draw anything he / she wants!
3. Chibi : The Upgrade of Awe and Horror. I couldn't do it. Seriously. Jack and Aldo will divorce from me and in Aldos case it might be an "italian divorce".
4. Simpsons. Well... Aldo looks like Mr. Burns.

5. Southpark: Didn't believe they would be that hard to draw.
6. Disney. Your average tacky style of them old 2D Films with their repeating range of exaggerated facial expressions.
7. Marvel. Probably would have required thicker Outlines. By the way; I thought they both would have more fun playing Villains than heroes. Hence I may I introduce Evil Shamrock-Jack and the creepy Lord Figtree!
8. Muppet / Puppet - Whatsoever. Really, I didn't know what to do here....




9/23/2013

Tanti Auguri di Buon compleanno, Aldo!

JFK's Geburts- und Todestage sind fester Bestandteil meines persönlichen, spirituellen Jahreskreises. Nun  kommt Aldo hinzu und wir müssen etwas enger rücken. :-)
Aber wo Platz für zwei ist, ist auch Platz für drei, sag ich mal!

Heute, am 23. September ist also Aldo Moros Geburtstag.
97 wäre er dieses Jahr geworden. Genau wie JFK hätte er dieses Alter zwar ohnehin kaum erreicht, trotzdem ist es schmerzlich daran zu denken, wie grausam er dem Diesseits entnommen wurde.


Die politische Karikatur einer Wochenbeilage des Corriere de la Sera von 1966 zeigt einen noch sehr jungen Aldo beim Versuch ein Kartenhaus zu erstellen. Er ist umgeben von Parteikollegen und anderen Gestalten, die sein Werk durch Blasen sabotieren.
Die Zeichnung nimmt Bezug auf Moros Versuch, mal wieder eine Regierung zu bilden und dass er dabei seine "sprichwörtliche Geduld" einsetzten musste.

Aldo Moros Sanftmut und Geduld waren in der Tat legendär und werden oft erwähnt. Das Bild scheint geradezu exemplarisch für sein ganzes Leben zu sein: Versunken in seiner eigenen Welt versuchte er seine Träume aufzubauen, während andere kontinuirlich genau diese untergraben und sabotieren.

Eine Astrologiebegeisterte Freundin hat mir neulich gesagt, dass mein und Aldos Geburtshoroskope eine nahezu 100% Übereinstimmung aufweisen und wir uns daher extrem ähnlich seien.
Gewiss, in vielen seiner Wesenszüge erkenne ich mich selber wieder. Unser emotionales Erleben scheint fast deckungsgleich.

Nur: 
SO eine Geduld habe ich nicht. Ich hätte diese Arschlöcher links und rechts längst gepackt und deren Nasen auf die Tischplatte gehauen. Echt jetzt!

Ich fürchte, Aldos Geduld hat dazu beigetragen, dass er zu lange nicht erkennen wollte und konnte, dass die Democrazia Christianza keine gute Partei für ihn ist, sondern ein schmieriger, Mafia-verseuchter Sauhaufen und dass er nicht unter Freunden wandelt, sondern knöcheltief in der Scheisse watet.

Im Loch der Brigate Rosse schrieb er: "Unter dem Druck diverser Stimuli in der Gefangenschaft kann ich nun erkennen, was in diesem politischen Leben wirklich abläuft und was ich sehe gefällt mir gar nicht."

Erst als seine Freunde ihn wegwarfen  hatte er mit voller, grausamer Wucht erkannt, mit wem er da all die Jahre verkehrt hatte. Und nun kotzte er sich richtig aus.
Zu spät, povero mio!

Wir werden heute zu Aldos Ehre ein typisch Apulisches Gericht essen.
Vor eingen Tagen hat eine Nachbarin, die nichts von meinem Bezug zu ihm weiss, uns einen Wein geschenkt:
Rein "zufällig" ist das der hier:







9/13/2013

Im Varieté


Mir geht's schlecht. Ich bin traurig, frustriert. Ich brauche Flucht.

Yoga-Lehrer und Entspannungs-Gurus raten einem ja immer sich bei der Mediation einen "schönen Strand" vorzustellen. Ich finde Strände langweilig, ausserdem tritt man da auf Seeigel.

Ich fliehe daher lieber nach Amerikanien, dem Land meiner "Antique White House" Geschichten.

Also Augen zu - und  eingetaucht nach Amerikanien.

Die Fahrt zum Grand Théâtre du Milan ist angenehm.
Der Regen tropft auf das Stoffdach des Landauers. Wir sitzen zu dritt in der Fahrgastkabine; Der Präsident, Aldo Moro und ich. Wir schauen zum Fenster hinaus. Die Gaslaternen sind schon beleuchtet, ihr fahles Licht spiegelt sich auf dem regennassen Strassenpflaster. Die ersten, vergilbten Blätter fallen von den grossen Alleebäumen.

Wir kommen im Theater an und begeben uns zu unserer Loge.
Ich liebe Logenplätze!
Mal ehrlich: In den normalen Rängen sitzt garantiert immer ein zwei-Meter Typ mit Zylinder vor Dir und der pubertärere Bastard hinter Dir trampelt unentwegt gegen deine Rückenlehne. Von den schmatzenden und dauerquatschenden Sitznachbarn ganz zu schweigen.
In einer Loge hat man seine Ruhe. Und nichts brauche ich ich im Moment mehr.

Der Präsident setzt sich in die Mitte, Aldo und ich nehmen links und rechts von ihm Platz.

Als erstes tritt der Schwertschlucker auf. Er verschlingt nicht nur Schwerter und Säbel, sondern lässt auch allerlei Küchenmesser, Nägel, Lochmaschinen und einen Toaster in seinem Schlund verschwinden.
"Der Kerl sollte mal bei uns im Keller aufräumen" meint JFK.

Danach erleben wir ein aztekisches Frauenensemble. Sie singen Anti-Kriegslieder und kritisieren in satirischen Diskursen das Bankwesen und die Schönheitsindustrie.

Nach einer kleinen Pause ist das berühmte Medium Luba Milla an der Reihe. Sie steht auf der Bühne und spricht scheinbar wahllos Zuschauer an. Sie sagt ihnen, was sie morgen tun werden, wo sich deren verlorene Schlüssel befinden und andere erstaunliche Dinge.

Dann wendet sie sich dem Präsidenten zu:
"Sie suchen stets das Ende des Regenbogens. Sie suchen unermüdlich, immer weiter, obwohl sie wissen, dass sie es nie finden werden."
Der Präsident lächelt, amüsiert.
Dann spricht Luba Aldo an :
"Und Sie, Sie suchen auch das Ende des Regenbogens aber Sie finden dort nicht einen Kessel voller Gold, sondern allenfalls ein altes Seveso-Fass".
"Ja, das ist typisch für mich" stimmt Aldo zu.
"Und Sie..." Luba spricht nun zu mir: "Sie suchen gar nicht erst."

Natürlich nicht. Ich bin ja nicht bescheuert.

Die nächste Darbietung.
Zwei bizarre Clowns, Harlekine oder was immer diese Gestalten darstellen. Sie reissen merkwürdige, kryptische Possen. Das Publikum ist begeistert. Es ist die Nummer die bislang am besten ankommt, was ich befremdlich finde. Plötzlich giessen die beiden einen Eimer Blut auf die Bühne, streuen Zucker darüber und lachen. Dann starren sie zu uns hinauf. Sie geben zu verstehen, dass John F. 's Blut gemeint ist. Sie sagen es nicht offen, aber jeder im Saal weiss es.
Gesichter, kalt und ohne jedes Gefühl starren uns grinsend an. Ich friere. Aldo ist empört. Er steht auf und sagt: "Lasst uns gehen, wir haben hier nichts mehr verloren."
Das sehe ich auch so und erhebe mich ebenfalls.




Aber der Präsident packt uns und hält uns fest.
"Hiergeblieben!" Befiehlt er. "Hier geht niemand. Kein Rückzug!"
Wir setzen uns also wieder hin. Im Publikum prusten ein paar Leute vor sich hin. Viele finden das ganze sagenhaft lustig. Die Gestalt auf der Bühne kippt noch mehr Blut auf den Boden.

Aldo beugt sich nach vorne und ruft laut in den Saal: "Mögen Sie auf dem Glatteis ihres inneren Wesens ausrutschen und kopfüber in ein Seveso Fass fallen!"

Gut gesagt, wo wir es schon von Seveso-Fässern hatten...

Ich lege nach :" Und ich rolle das dann auf die Sondermüll-Deponie der Menschheit, wo abartiger Giftmüll wie Sie endgelagert gehört!"

Einige Zuschauer goutieren das gar nicht. Verständnislose Blicke wandern zu uns hoch. Hier und da raunt ein "Das war aber unangebracht" in den unteren Rängen.
Der blutige Ulk war offenbar in Ordnung, unsere Replik indes nicht.

JFK lächelt. Kraft seiner tiefen Dualität ist er einmal mehr hin und her gerissen. Einerseits kann er unsere überschäumenden Emotionen nicht wirklich gut einordnen, anderseits liebt er uns genau ihretwegen. Und er geniesst es, dass wir uns für ihn einsetzen. Schliesslich sagt er:

"Besagte Deponie dürfte bereits arg überfüllt sein. Ich würde die knappen Kapazitäten nicht mit Fässern trivialen Inhaltes ausreizen." Dann erhebt er sich. "Kommt. Verderben wir den Publikum nicht den Spass durch unserer Anwesenheit."
"Ich dachte, wir sollen uns nicht zurückziehen", flüstere ich ihm zu.

"Es gibt Rückzug und es gibt das zeitlich passende Stehenlassen" meint der Präsident. "Ihr müsst beide den Unterschied noch lernen."


8/24/2013

Mauer ohne Durchlass


Gerade gestern wieder sagte man mir, dass man meine Zeichnungen, speziell die von Aldo Moro, nicht mag. "Ich verstehe ihn nicht" hiess es zur Erklärung und:  "Da ist so viel Traurigkeit in ihm, das weckt Abneigung."

Sowas macht mich wie immer ziemlich ratlos und traurig.

Und es entbehrt nicht einer gewissen, bitteren Ironie:
Auch dem historischen Aldo Moro wurde - und wird - vorgehalten, dass man ihn "nicht verstehen" könne.
Er hatte eine sehr abgehobene Sprache. Wunderschön und inspirierend, aber eben interpretationsbedürftig. Auch ich verstehe seine Aussagen oft eher über das Gefühl, als über die konkrete Semantik.

Verständnislosigkeit, damals und heute.

Es gibt einen uralten Schwarz-Weiss Film, wo Aldo eine Rede vor Parteigenossen hält. Tänzelnd, anmutig, beginnt er jeden Absatz mit "Io credo..." - Ich glaube - und dann folgt eine Reihe von kompliziert formulierten, visionären Allegorien. Die Kamera schwenkt auf die Zuhörer. Versteinerte Blicke. Ab und zu verdreht einer gelangweilt die Augen. Blicke voller Feindseligkeit.

Es ist nicht zu übersehen: Sie finden das was er sagt Scheisse. Und sie finden ihn Scheisse.

Zum Schluss verhaltener, artiger Applaus.

Ich frage mich, ob Aldo überhaupt merkt dass er keineswegs gut ankommt. Er lächelt. Aber dann, als er glaubt die Kamera sei nicht mehr auf ihn gerichtet: Ein Gesicht voller Kummer und Enttäuschung. Er weiss es.

Dass er es unter diesen Umständen überhaupt bis zum Premierminister gebracht hat, ist ein historisches Paradoxon, dass man nur dann einigermaßen einordnen kann, wenn man sich tief in die Materie einarbeitet und alle gesellschaftlichen, politischen und zeitgeschichtliche Fakten einbezieht.

Und selbst dann...


"Eine neue Seele...
Nicht nur um effizienter zu sein. Auch um tiefer verstehen zu können. 
Damit wir uns wahrhaftiger einbringen - nicht nur um rascher zu handeln, sondern um eines lebenslangen Engagements Willen."

- Aldo Moro -

John F. Kennedy als Muse: Er ist dynamisch, offen, geradlinig. Sagt was er will und ich mache es. Ihm ist es zwar nicht egal, wenn "unsere Geschichten" dann nicht ankommen, aber er steckt es weg. Will weitermachen. Wer aufgibt hat schon verloren sagt er.

Aldo ist da ganz anders. Scheu, zurückhaltend, immer noch traumatisiert. Mit Geduld und Zartheit auf Ihn zugehen. Dann plötzlich sprudelt ein Wasserfall an Gefühlen und Eindrücken. Intensiv, aber kaum fassbar, noch weniger kommunizierbar. "Mit der Seele sehen und mit dem Herzen lieben" sagt er. Ich lasse die Stifte in meiner Hand treiben, einfach nur von ihm leiten, flüstere: "ich will Deine Seele in warme Farben kleiden".

Da ist unglaublich viel Sanftmut, viel Zärtlichkeit. Ich versuche sie einzufangen. Es ist die Art von Schönheit, wie sie scheinbar kaum noch im Diesseits zu finden ist. In ihr liegen endlose Welten: würzige Sommerluft, Rosen, türkisfarbenes Meer und die Geheimnisse des Südens. Eigene Erinnerungen vermischen sich mit den seinen, es entsteht ein kraftvoller Morgen in einer versunkenen Zeit. Aber mit dabei sind auch immer; Wehmut, Abschied, Tränen und Schmerz. Enger Raum, Mauer, geschlossene Tür. Grausamkeit.

Das Unbekannte

Als ich nur JFK hatte, gelang es mir zumindest einen kleinen Teil von Menschen zu erreichen. Einige sagten mir "Ich interessiere mich nicht für Kennedy, aber durch Deine Geschichten und Zeichnungen wird er für mich interessant."
Bei Aldo ist dieses Phänomen bislang ausgeblieben. Ihm schlug ohne Ausnahme nur Ablehnung entgegen. Nichts von seiner Wärme springt auf andere über. Meine Zeichnungen scheinen als Medium nicht zu taugen.

Während der Gefangenschaft - den nahenden Gang zur Schlachtbank schon vor Augen - schrieb er in seinen Briefen immer wieder über das eigene Nicht-Verstehen: Warum wollten ihm seine "Freunde" nicht helfen? Warum behaupteten sie im Gegenteil, er sei verrückt, unter Drogen oder gehirngewaschen wenn er doch nur um sein Leben kämpfte?

Am Ende "tröstete" er sich mit der Vorstellung einer unverstehbaren, "göttlichen Strafe" für, Zitat: "die Adresse, der ich meinem Leben gegeben habe." 

Diese Fassungslosigkeit hat sich wie eine Singularität in der Zeit eingebrannt. Sie ist fester Bestandteil jedes Aldo Bildes, ob nun von mir oder anderen gezeichnet, oder ob Foto.

Manchmal denke ich, der Grund für die Abneigung der Menschen liegt in der unbewussten Angst vor diesem Entsetzen. Man will "damit" nichts zu tun haben.

Auf gewisse Weise ist er noch immer gefangen in dem Drecksloch der Brigate Rosse.
Ich würde so unendlich gerne diese Mauer zwischen ihm und den Menschen einreissen, sie an seiner schönen Seele teilhaben lassen, auf dass sie angesichts seines Unglücks nicht mit Abscheu, sondern mit Mitgefühl reagieren. Hand reichen, auf dass die Tränen versiegen und die Traurigkeit über den Verrat gemildert und der fassungslose Schrecken auf gewisse Weise rückgängig gemacht wird.

Aber:

"Alles ist sinnlos, wen man die Tür nicht öffnen will".

Aldo Moro

8/23/2013

König Dachs


JFK und Aldo haben neue Inspirationen geliefert.

Diesmal tauchen Sie in einem Gewand auf, in dem sie ausser mir und Eingeweihte niemand erkennen dürfte. was ich total spannend finde.



8/17/2013

Neuer Blog

Um ein Archiv für die vielen "Daily Aldo" Bilder zu erstellen, habe ich einen speziellen Blog dafür eröffnet:
Dort wird jedes neue Aldo Bild hochgeladen, egal wo es sonst noch gezeigt wird. So entsteht eine zentrale Sammelstelle und man kann über die Zeit hinweg den zeichnerischen Fortschritt nachvollziehen.

äh, wenn Ihr GooglePlus seid, könntet Ihr Dem Blog schnell ein Plus verpassen? Ich möchte "Daily Aldo" in eine prominente Linkliste eintragen, diese jedoch verlangt eine Minimum an Google Plus Wertungen.

Hier gehts zu    Daily Aldo

7/20/2013

Tropennacht-Horror



Gestern Nacht war eine "Tropennacht", will heissen, die Temperatur sank nicht unter 20 Grad. Das hat man gemerkt. Ich hatte stets zu heiss, wälzte mich herum, warf die Decke weg, suchte sie wieder. Grauenhaft. 

Irgendwann, in der Mitte der Nacht, bin ich dann aufgewacht und betrachtete die Holztäferwand im fahlen Mondlicht. Plötzlich erscheint neben dem Bild von JFK wie eine Art Projektion, ein Porträt von Aldo. Immer deutlicher, immer stärker. Nicht irgendwie so ein Licht-Schatten-Ding  das plötzlich "so aussieht wie". Es ist ein richtiges Bild, mit Nuancen und Details. Wie ein Foto.

Ich bin fasziniert, gleichzeitig schauert mich:  Das ist eine Vision, 'ne krasse Vision! 

Ich lasse es geschehen. Schliesslich ist es Aldo. Der darf das. Aber warum macht er es? 

Nun erscheint weiter rechts unten vom Bild von JFK ein zweites Gesicht: Harte Konturen, stechender Blick: Es ist Mario Moretti!

Jetzt reicht es mir dann doch. Was hat dieses Arschloch in meinem Zimmer verloren? Seine Projektion überlagert zudem das echte Bildnis von Aldo, das weiter unten hängt. Und das geht gar nicht. Die blöde Sau soll runter von ihm!

Ich stehe auf, schalte das Licht an und mache dem Spuk somit ein Ende. Beide Projektionen sind weg.  Nur noch die normalen, realen Bilder - JFK links oben, Aldo weiter unten rechts, hängen da.
Ich frage mich immer noch, was das ganze sollte. Aldos "Geisterbild" hatte sich dicht links neben dem von JFK gezeigt. Vielleicht will er, dass ich sein Bild auch in Real so platziere? Vielleicht mag er es nicht, so weit unten, abseits von JFK zu rumhängen? Stichwort Augenhöhe und  Gleichberechtigung. Ich werde mir einen zweiten Rahmen wie den von JFK besorgen und beide auf selber Höhe anbringen.

Wenn Tropennächte die Inneneinrichtung beeinflussen...

7/15/2013

Bambino



Daily Aldo. Diesmal nur eine Skizze - Aldo ca 1919 als Kleines in seiner Heimat Apulien.
Gezeichnet nach Wahrscheinlichkeiten aufgrund der Züge als Erwachsener.
Reverse-Aging sozusagen. Im Hintergrund die typischen Trulli Häuser Apuliens, ein paar Palmen und Grünzeug.

Inspiriert von dem Zitat von Carmelo Bene:

"Aldo Moro stammt aus Maglie (Apulien) dem Land meiner Mutter. Zusammen haben sie dort als Kind gespielt; sie, ihre Schwester Raffaela und Aldo. Der einzig anständige Politiker den dieses Land vermutlich je hatte."

7/11/2013

Der unheilige Heilige

2012 haben irgendwelche Spinner beim Vatikan beantragt, dass Aldo Moro selig gesprochen werden soll.

Das erschwert die ohnehin schwierige Recherchearbeit ungemein. Denn im italienischen Netz, dem einzigen Sprachraum, wo Moro naturgemäss noch ein Thema ist, befleissigt man sich nun in erster Linie nachzuweisen, dass Aldo kein Heiliger war.  Ja isses wahr...

Da ist zum Beispiel zu lesen: "In seinen Briefen während der Gefangenschaft drückt sich Aldo Moro zum ersten mal in seinem Leben verständlich aus" .
Eine Anspielung auf seine faszinierende, aber - zugegeben interpretationsbedürftige -  Sprache.

Und natürlich wird angeführt, dass Aldo Moro ursprünglich in die sozialistische Partei eintreten wollte, für Trennung von Kirche und Staat war,  ein überzeugter Laizist eben,  das Recht auf Scheidung vertrat  und überhaupt sei er eher ein Freizeit-Katholik gewesen.

Das alles stimmt sogar. Weshalb sich natürlich vor allem Fundi-Katholiken gegen eine Seligsprechung wehren. Aus ihrer Perspektive absolut nachvollziehbar.

Liberale Freunde von Moro, so wie ich, wünschen sich ebenfalls dass er nicht selig gesprochen wird. Es wäre ein zynischer Schlag in sein Gesicht, ein völliges Verkennen seines Wesens. Zudem würde er dadurch Eigentum einer Institution die ihn verraten und verkauft hat, deren schmierige, bigotte Haltung ihm gegenüber auch so schon kaum erträglich ist.

Er war wirklich kein Märtyrer. Weder für die Kirche, noch für "die Christenheit" und schon gar nicht für den Staat. Er hat sich nicht geopfert, wie es die Gedenktafel in der Via Caetani postuliert. Er wollte leben. Und das hat er klar und deutlich und immer wieder gesagt.

Er war trotz seiner bemerkenswerten Sanftmut auch kein Muster an Demut und "christlicher Bescheidenheit." Er liebte das Leben, er war sinnlich und selbstbewusst. Und genau das ist gut so.
Ich jedenfalls habe an einem platten Heiligen keinen Bedarf. Ich hoffe, dass der Vatikan bald definitiv "nein" sagt und Aldo sich nicht mehr dafür rechtfertigen muss, einfach nur ein besonderer Mensch gewesen zu sein.



6/23/2013

Was war überwinden mit dem was hätte sein können.

Der Titel dieses Kassibers klingt jetzt prätentiöser als es gemeint ist. Sorry. Mir fiel nichts anderes ein. ;-)


Eine kleine Skizze, die mir schon lange im Kopf herumspukte. "Daily Aldo", diesmal von John F. getragen. Ein wenig realistisches Bild, leider. JFK hatte schwerste Rückenprobleme und wäre vermutlich kaum in der Lage gewesen einen erwachsenen Mann aufzuheben. Aber dazu sind Kunst und Fantasie ja da: Um die Grenzen der Realität zu überwinden.

6/17/2013

Peppino

In "Ballade von John und Aldo" bekommt Aldo ein altes Pferd, das er "Peppino" nennt. Als ich den Namen suchte, schwebte mir zwar aus irgendeinem Grund gleich "Peppino" vor, doch irgendwie, ganz doof,  wollte ich was anderes. Ich suchte und grübelte und fand nichts. Ich fragte sogar italienische Freunde, aber auch denen fiel nichts ein. So blieb ich schliesslich doch bei "Peppino".

Heute erst erfahre ich vom sogenanten "Aldo Moro - Peppino Zufall."

Und zwar gab es da den mutigen Mafia-Gegner Peppino Impastato der am selben Tag wie Aldo Moro, also am 9 Mai 1978, ermordet wurde. (bzw in der Nacht vom 8 auf den 9)

Fazit: die erste Inspiration ist immer die beste, die echte, die "von oben". 

6/10/2013

Das Leben nach dem Fernsehen.


So, nun ist es überstanden. Die Fernsehleute waren da.
Nun, es lief super. Das Team bestand aus Profis die es sofort verstandn eine entspannte Atmosphäre zu schaffen. Am Anfang sollte ich einfach zeichnen, dabei redeten wir und sie filmten meine zeichnenden Hände. dafür nahm man sich sehr viel Zeit.
Sie interessierten sich so richtig für das, was ich mache und nicht für den belanglosen Privat-Scheiss, auf dem andere Reporter so gerne rumreiten, wie meine Herkunft, wo ich schon überall gewohnt habe und und so'n Mist.

Auf die obligate Frage "Warum JFK" versuchte ich eine nach Möglichkeit nicht allzu "esoterische"Antwort zu geben, und sprach stattdessen von der Unbegreiflichkeit der Inspiration. Aber sie merkten selber, was Sache ist. Einer sagte, "Man kann die Geister von JFK und Aldo Moro hier ganz deutlich spüren, sie sind richtig gegenwärtig". Die anderen bejahten. Sie nahmen John F und Aldo ganzheitlich in die Reportage auf, filmten ausgiebig und sorgfältig deren Porträts an der Wand, achteten dabei auf korrektes Licht und erstellten so das Gesamtbild einer abgefahrenen "Geister-Künstler WG".
Danach wurde ich kurz interviewt. Ich schätze ich habe mich doof angestellt, es fallen mir dauernd Sachen ein, die ich anderes, besser hätte sagen sollen, aber was soll's, das ist wohl nicht zu vermeiden. Der Kamermann jedenfalls meinte, es sei ganz ordentlich geworden.

Nun wird das ganze natürlich geschnitten. Gezeigt wird das ganze im Rahmen der Nachrichten auf FR3, die - wie viele Nachrichtensendungen im Französischen Fernsehen-  zum Schluss immer zwei Kulturbeiträge à 3 Minuten senden. Da werde ich also demnächst mit von der Partie sein.

Und ich sag das an dieser Stelle nicht ohne eine riesen Portion Genugtung: Dieser Sendeplatz und der Sender sind um Lichtjahre hochkarätiger als all die kleinen verstaubten Lokalsender wie Vosges Télé oder Image Plus, die ich (und andere! ) bislang wegen dem Trickfilm angeschschrieben hatten und denen ich nie eine Antwort wert war.
France 3 ist ein richtiger, nationaler Sender, keine Lokalkacke!
(Auch wenn er inhaltlich in Regionen aufgeteilt ist, ähnlich wie die ARD)

Wie sie auf mich kamen ist auch so eine Sache: Offenbar drehten sie bei einem Verein, den auch meine Kolleginnen und ich im Rahmen unseres Buchprojektes besucht hatten und dort lagen offenbar White House Bücher herum. Der Reporter fand sie, war angetan, recherchierte mich auf dem Web und siehe da!

Ein Glück dass ich nicht Hops gegangen bin, als ich diese Krise hatte. Wäre mir bewusst gewesen, dass so ein Brocken kommt, hätte ich vielleicht nicht mal eine Depression gehabt.









6/03/2013

Misslungen...


Nun ja, eigentlich sollte dieses Bild eine brutale Provokation werden : Via Caetani,  White House Version, noch härter als in der Realität und so. Daraus ist nun doch nur ein schlummernder Aldo geworden, ganz friedlich und ohne Blut. Und auch nur eine schnelle Farbskizze.

Werde ich alt ?