Dies ist nun also
mein neues Blog Zu Hause.
Die letzten Tage
bestanden für mich aus einer einzigen Ausnahmesituation. So stand ich vor wenigen
Tagen noch kurz vor dem Selbstmord. Nie hätte ich gedacht, dass das je so weit
kommen könnte. Ich hielt mich für Suizid-resistent, ja ich verachtetete den Freitod als Schwäche. In Wahrheit kann das ungemein
schnell gehen: Ein freier Fall in einen schwarzen Schacht, als wären die
Trageseile eines Fahrstuhls gerissen.
Dass es zu diesem
Zusammenbruch kam, hat vermutlich mehrere Faktoren. Der Suizid meines Onkels im
Dezember letzten Jahres, der gewaltsame Tod meines Nachbarn vor etwas mehr als
eine Woche, die enorme Arbeitsbelastung, die wachsende Bitterkeit über meine künstlerische
Situation - all dies bildete einen
extrem destruktiven Mix.
Auch ist mit dem Frühling die Lärmbelastung wieder gestiegen, dadurch verschlimmert sich die Hyperakusis, mit allen Konsequenzen; den Schmerzen, den Panikattacken, der Hoffnungslosigkeit.
Ich werde derzeit recht intensiv betreut, im RL, wie
auch VL, was mir sehr hilft. Ich fühle mich nicht "gut", aber ich bin
aber außerhalb der Gefahrenzone.
Sun over
Stonehenge bleibt vorerst stillgelegt. Es entspricht nicht mehr meinem Selbst.
Sun over Stonehenge war stets grundsätzlich optimistisch, auch wenn ich
natürlich auch dort über Traurigkeit und Frust berichtete.
Ich habe derzeit das
Bedürfnis mich aus all den bestehenden interaktiven Platformen zurückzuziehen
und nur noch eine zu unterhalten, die ein unverfälschtes Spiegelbild meiner Seele,
welche in innerer Emigration lebt, darstellt.
Sun over
Stonehenge war nach Aussen orientiert, im Bewusstsein, dass es ein Aussen gibt.
Gradoli ist, sinnbildlich gesprochen, ein dunkles Verlies, dessen Insasse eine Kommunikation
nach Aussen lediglich imaginiert. Ich führe sozusagen Selbstgespräche. Dies
entspricht auch meiner tatsächlichen künstlerischen Realität. Diese Realität zu
akzeptieren und entsprechend zu leben stellt eine gewisse Erleichterung dar.
Denn der Schmerz entsteht in erster Linie durch die Reibung zwischen Realität
und Hoffnung, wenn diese inkompatibel sind.
Ich werde nur
ganz wenigen Leuten die Adresse dieses Blogs geben, Leute von denen ich glaube,
dass sie zumindest Interesse daran haben zu wissen, wo ich "aktiv"
bin. Der ganze Rest wird mich suchen und
finden müssen. Geschieht das nicht, dann ist das nicht schlimm. Denn genau das
ist das erlösende Wesen des Gradoli Loches.
Wunsch nach entspannter Gerborgenheit.